Sonntag, 5. September 2010

Reisen und Regen



















Nach einwöchigem Arbeiten in Kampala war ich zwei Wochen in Tansania unterwegs. Mit dem Bus von Kampala nach Mutukula gefahren erreichten wir nach einer längeren Taxifahrt die Fähre in Bukoba. Die nächtliche Hafenstimmung beim Fähranleger erinnerte mich stark an Szenen aus dem Film “Darwins Albtraum”. Chipsi Mayai essend saßen wir zu viert auf Betonbänken, schwaches Licht und gedämpfte Betriebsamkeit um uns herum. Auf die nicht gerade komfortable Nacht in der dritten Klasse folgte dann ein entspannter Tag in Mwanza. Danach ging es in 18 Stunden mit dem Bus nach Dar Es Salaam von wo wir nach Zanzibar übersetzten. Auf Zanzibar landeten wir in Nungwi, weil es der Zufall so wollte, dass wir einen Essener auf der Fähre kennenlernten, der wiederum bereits ein konkretes Ziel (Nungwi Beach) und ein Taxi vor Augen hatte. Fünf Tage verbrachte ich also in einem netten Haus in Strandnähe. Das ganze erschien mir sehr komisch. Der Kontrast von dem, was ich bisher in Ostafrika kennenlernte, und dem Touristenresort Nungwi Beach war so enorm, dass ich mich fragte wie genau ich eigentlich auf die Zanzibaridee gekommen war. Aber es war eine sehr gute Erfahrung und der Strand ist wohl das, was man als “paradiesisch” bezeichnen könnte. Leider haben wir uns dann nicht mehr die Zeit genommen um noch einsamere Orte oder den Süden der Insel zu besuchen sondern sind in anderen Abschnitten slowly by slowly die Land- und Seeroute, die wir gekommen waren, zurückgereist. Dabei haben wir auch zwei Tage in der Hauptstadt Dodoma verbracht, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Dort gab es nicht nur Kaffeekultur (Espressi auf der Straße) sondern auch einen etwas seltsamen Laden mit Snacks (Aladin's Cave), in dem wir Eis kauften und uns ein wenig wie im Disneyland vorkamen. Auf die Reise folgte das Zwischenseminar in Lweza (Kampala) und auf den Ssese-Islands. Mit noch mehr Besuch ging es dann nach vier Wochen zurück nach Hause, wo ich mit großer und freundlicher Unterstützung meiner BesucherInnen eine kleine Geburtstagsfeier vorbereiten konnte, nach der ich dann über das Wochenende zum Lake Bunyoni fuhr. Die letzte Zeit war also sehr bewegt und ich freue mich nun wieder intensiver vor Ort in Rukararwe arbeiten zu können, werde aber durch den Besuch bis Oktober bedingt wohl noch mehrere Wochenendtrips machen und sobald wie möglich unsere Kontaktperson für CAP in Soroti treffen. In Bushenyi beginnt die Regenzeit wieder. Das bedeutet weniger Wassertragen und keine Probleme mehr mit brennendem Grasland hinter meinem Haus, wo es leider gerade recht kahl aussieht. Mit dieser Regenzeit kommt auch eine neue Freiwillige zu RPWRD und Bushenyi wird noch grüner.

Viele Gruesse nach Deutschland

Desiree
 
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