Donnerstag, 18. März 2010

Klettergerüst für´s Waisenhaus




















Hallo zusammen,

nach ereignisreichen Tagen komme ich endlich mal wieder dazu, etwas zu posten. Mir geht es nach wie vor wunderbar. Gestern haben wir im Waisenheim einer genialen Idee Andres folgend einen kleinen Kletterparcour aufgebaut. Das hat Nelson, Pia, Andre und mich den ganzen Tag gekostet und wir sind in Ruhanzesia freundlich versorgt worden. Als Frauen mit Panga, Hammer und Nagel haben Pia und ich einige Menschen belustigt, denn das ist hier eigentlich ein Tabu.

Heute ist Freitag, also gehe ich in Floras Schule, um ein paar PC-Skills zu teilen. Abends dann feiern Pia und Andre Abschied und -wie sich das gehört- wird ein Ziege geschlachtet. Wir feiern am Feuer im Wald und ich freue mich sehr darauf. Wie ich das mit der Ziege bei mir umgehen kann muss ich mir noch gut überlegen. Dafür ist aber Gott sei Dank noch fast ein Jahr Zeit.

Ab dem nächsten Sonntag bin ich dann unterwegs. Eigentlich möchte ich gar nicht aus Rukararwe weg, aber muss nach Fort Portal (einen anderen Freiwilligen besuchen und ein paar Einkäufe im botanical garden machen), in Kampala Material für den Tayloring Workshop und die Frauengruppe besorgen und an der Kooperation mit YSA arbeiten und dann darf ich noch ein neues Projekt in Soroti besuchen. Soroti hängt allerdings davon ab, ob alle Pläne klappen und Geoffrey Zeit hat, mich mitzunehmen. Geoffrey ist quasi Chef von RPWRD und YSA. Ich würde es also sehr begrüßen, auch nach Soroti zu fahren und bin gespannt wie alles verläuft. Das kann man hier nach wie vor nie genau wissen.

Aus Kampala kriegte ich von der Auslandvertretung Warnmails, dass es Unruhen in einem Stadtbereich geben könnte (Makerer Universität, wo vor ein paar Tagen laut der Auslandsvertretung unter nicht geklärten Umständen zwei Studenten von Wachleuten todgeschossen wurden). Wenn man sich in der sog. "Deutschenliste" einträgt, erhält man regelmässig Nachricht über solche Vorkommnisse. Bisher ist dies aber das Erste seit ich hier bin. Zwei Tage nach der letzten Warnung kam auch schon eine Nachricht, dass die Unruhen vorüber seien.

In Sachen Kommunikation habe ich immer noch nicht die erste Unterrichtsstunde in Runyankole bekommen, aber ich hoffe auf bald und pauke schon einmal für mich soweit das autodidaktisch geht. Besonders im Umgang mit den Kindern und der Frauengruppe ist es mir gar nicht möglich mit Englisch weiter zu kommen.

Bis bald und viele Grüße nach Deutschland, von wo ich hörte, dass der Frühling endlich anklopft.

Désirée

Freitag, 5. März 2010

Mittwoch, 3. März 2010

Ein neues Frauenprojekt

Nachdem meine Vorgaengerin die Schneiderinnenschule aufgebaut und die Frauenselbstgilfegruppe unterstuetzt hat, moechte ich diese Arbeit fortfueheren. Zur weiteren Einkommenserzielung fuer die Frauen startet bald das neue Projekt. Kerzen und Seife sollen dann zusaetzlich dafuer sorgen, dass einige der Frauen unabhaengig von ihren Maennern oder anderer Unterstuetzung fuer sich und ihre Kinder und aufgenommene Waisenkinder Schulbildung und medizinische Versorgung sichern koennen.

Das Bild zeigt einen der Koerbe, die die Frauen bereits erfolgreich produzieren. Fuer den Beginn der Kerzen- und Seifenproduktion sammeln wir noch Spenden.

Erste Prototypen fertigen die Frauen gerade an. Auch die Papierproduktion fuer das Verpackungsmaterial braucht noch etwas Zeit. Im Moment schreibe ich also Plaene, kalkuliere fuer die Schneiderinnenschule und das neue Projekt und suche nach ergaenzenden Ideen neben der Arbeit in anderen Bereichen von RPWRD. Besonders auf die Plaene bezueglich des Kulturzentrums bin ich gespannt. Wahrscheinlich sprechen wir diese in der kommenden Woche durch.

Viele Gruesse nach Deutschland

Desiree

Montag, 1. März 2010

Nationalpark und Waisenhaus













In den letzten Tagen hatte ich spannendes wie kontrastreiches Programm. Bei einer Fahrt in die Naehe der Queen Elizabeth Nationalpark sah ich Bilder, wie man sie von Afrika erwartet. Eine gigantische Landschaft erstreckte sich soweit das Auge blickte und ich sah Elephanten, Affen und Nilpferde.

Gestern dann haben wir das nahe Waisenhaus besucht, das mit Rukararwe zusammenarbeitet und viel von hier unterstuetzt wird. Ueber 40 Kinder leben dort unter sehr einfachen Verhaeltnissen. Sie schlafen zu zweit oder zu dritt in einem Bett und haben ein kleines Grundstueck, auf dem sich zwei kleine Klassenraeume, eine kleine Kueche und die beiden Schlafraeume befinden. Fuer das Plumpsklogebaeude musste sich das Waisenhaus angrenzendes Land von einem Bauern leihen. Der eine Unterrichtsraum ist gleichzeitig Aufenthalts- und Essraum. Die meisten Kinder hatten kaputte verschlissene Kleidung, nicht alle trugen Schuhe.

Ich glaube, ueber unseren Besuch haben sich die Kinder gefreut. Ich war mit zwei Rukararwe-Mitarbeitern, Nelson und Jonson, und Andre, einem anderen Freiwilligen, dort. Andre besucht die Kinder regelmaessig und sie kannten seine Slag Line bereits, die wir auch gestern gespannt haben.

Heute war Haushaltstag. Das bedeutet hier erst einmal Wasser zu holen, dann Milch zu kaufen und abzukochen, Wasser zum Duschen und Waschen auf dem Herd zu erwaermen und von Hand die ganze Waesche zu machen. Veeny, eine Mitarbeiterin in Rukararwe, die mit Ihrer Familie nebenan wohnt, hat mich dann mittags zur Staerkung mit Matoke und Reis mit Erdnusssauce beglueckt. Das ist hier ein typisches Gericht. Wegen der knallenden Sonne war ich doppelt froh, nicht kochen zu muessen.
 
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